Ist Bio gleich Bio?

Immer mehr Menschen achten beim Einkauf auf Bio-Produkte, da sie sich gesündere Lebensmittel und eine umweltfreundlichere Landwirtschaft wünschen. Doch wofür stehen eigentlich die verschiedenen Bio-Siegel? Die Vielzahl an Bio-Siegeln sorgt für Verunsicherung, da die Standards unterschiedlich sein können. Ein genauerer Blick auf diese Siegel zeigt, welche Unterschiede bestehen.

Eine Person zieht Mangold mit Wurzeln aus der Erde. Sie trägt grüne Gartenhandschuhe.

Das EU-Bio-Siegel.

EU-Bio-Logo mit weißen Sternen auf grünem Hintergrund, symbolisiert ökologische Produkte.

Das EU-Bio-Siegel ist das bekannteste und am häufigsten genutzte Bio-Siegel in Europa. Es wurde 2010 eingeführt und gilt für alle biologisch erzeugten Produkte, die in der EU produziert oder importiert werden. Es zeigt, dass die Mindestanforderungen, die in der EU-Öko-Verordnung für die Produktion von Bio-Lebensmitteln festgelegt sind, eingehalten wurden. Der Begriff „Bio“ bzw. „Öko“ durch die Verordnung geschützt und darf nur von Unternehmen benutzt werden, wenn sie nach den Regeln der Verordnung produzieren und sich jährlich von einer Kontrollstelle kontrollieren lassen.

Die wichtigsten Anforderungen des EU-Bio-Siegels sind:

  • kein Einsatz von mineralischem Stickstoff-Dünger sowie ein maximaler Einsatz organischer Stickstoff-Dünger von 170 kg N/ ha und Jahr

  • kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden (wie z.B. Glyphosat)

  • Mindestanforderungen an die Tierhaltung: zur Auslebung von Sozial- und Komfortverhalten sind mehr Platz und Auslauf vorgeschrieben.
    Die Tiere dürfen außerdem nur Biofutter fressen.

  • In der Verarbeitung müssen mindestens 95 % der Zutaten müssen aus ökologischem Anbau stammen.

  • Gentechnik, Bestrahlung und der Einsatz von Nanopartikeln ist verboten.

  • Die Verwendung von Zusatzstoffen ist stark limitiert (z. B. keine künstlichen Farbstoffe oder Geschmacksverstärker).

Das Deutsche Bio-Siegel.

Deutsches Bio-Siegel mit grünem Rand und Text "Bio nach EG-Öko-Verordnung".

Das Deutsche Bio-Siegel wurde bereits 2001 eingeführt und ist ein freiwilliges Kennzeichen. Es basiert auf der EU-Bio-Verordnung und bietet dieselben Standards wie das EU-Bio-Siegel. Das Siegel dient hauptsächlich zur leichteren Wiedererkennung für Verbraucher:innen in Deutschland. Wer ein Produkt mit dem Deutschen Bio-Siegel kauft, kann sich darauf verlassen, dass es mindestens die Anforderungen der EU-Bio-Verordnung erfüllt.

Die Bio-Anbauverbände:
Bioland, Naturland, Demeter und Co.

Während das EU-Bio-Siegel kennzeichnet, dass die gesetzliche Mindeststandards für Bioprodukte erfüllt werden, setzen die Bio-Anbauverbände auf deutlich strengere Regeln. Ihre Siegel stehen für besonders hohe ökologische und ethische Anforderungen.

Bioland - Regionalität und Nachhaltigkeit.

Grünes quadratisches Logo von Bioland mit weißem Schriftzug "Bioland".

Bioland ist einer der größten deutschen Bio-Verbände und legt Wert auf geschlossene Kreisläufe in der Landwirtschaft.

Besondere Standards:

  • Strengere Tierhaltungsanforderungen (z. B. mehr Platz für Tiere als im EU-Bio-Standard).

  • Regionale Vermarktung, um lange Transportwege zu vermeiden.

  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch Fruchtfolge und Kompostwirtschaft.

Naturland - Bio mit sozialer Verantwortung.

Logo von Naturland mit grünen Blättern und dem Schriftzug "Naturland".

Naturland setzt neben hohen Umweltstandards auch soziale Kriterien in den Fokus.

Besondere Standards:

  • Zusätzliche Sozialrichtlinien für faire Arbeitsbedingungen.

  • Strenge Tierhaltungsrichtlinien mit mehr Platz und Auslauf für Tiere.

  • Verbot bestimmter Zusatzstoffe, die im EU-Bio-Standard erlaubt sind.

Demeter - Der biodynamische Ansatz.

Demeter-Logo auf orangefarbenem Hintergrund mit grünem Streifen.

Demeter ist der älteste Bio-Verband und verfolgt einen anthroposophischen Ansatz. Dieser geht auf die Lehren von Rudolf Steiner zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch die Waldorfpädagogik entwickelte.

Besondere Standards:

  • Einsatz Biologisch-Dynamischer Präparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist, die verdünnt und energetisiert zur Pflanzenstärkung auf die Felder ausgebracht werden.

  • Strengere Vorschriften für die Tierhaltung (z. B. keine genetisch hornlosen Kühen).

  • Verbot von konventionellem Zukauffutter für Tiere.

biOLogisch ist ein Projekt der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau Nordwest e.V.

Der Verein ProZept e.V. engagiert sich seit über 25 Jahren in der Bildungs- und Projektarbeit für den Ökologischen Anbau und die nachhaltige Regionalentwicklung.

Dafür arbeitet ProZept e.V. eng vernetzt mit weiteren Akteuren aus der Region zusammen. Hierzu zählen insbesondere der Ernährungsrat Oldenburg, die Stadt Oldenburg, die Landkreise Oldenburg und Wesermarsch, die Regionalwert AG Bremen & Weser-Ems und der Oldenburg Ostfriesische Wasserverband (OOWV).

Logo des Ernährungsrats Oldenburg mit stilisierter Pflanze und Text in verschiedenen Farben.
Logo von "ProZept e.V." mit den Wörtern "Visionen, Projekte & Konzepte". "ProZept e.V." ist groß geschrieben, darunter befindet sich ein blauer Bogen.

Du interessierst dich für Bio in der Region?

Deine Ideen, Fragen und Anregungen sind herzlich willkommen. Fülle bitte das Formular aus und wir werden uns in Kürze bei dir melden. Wir freuen uns schon darauf, von dir zu hören.